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Johanniskraut

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Beitrag  Chaya So März 29, 2009 12:27 pm

Vor allem die Wirkung des Johanniskrauts gegen leichte und mittelschwere Depressionen ist heutzutage bekannt. Aber auch als Wundheilmittel wird das rote Johanniskraut-Öl gerne verwendet. Die zahlreichen anderen Heilwirkungen des Johanniskrautes sind etwas in Vergessenheit geraten.
Depressions-Mittel
Schon im Mittelalter wurde das Johanniskraut gegen Melancholie verwendet, was aber in Vergessenheit geriet, bis die Schulmedizin in den 1970er Jahren die antidepressive Wirkung in medizinischen Studien bewies.
Seitdem ist Johanniskraut das wichtigste pflanzliche Antidepressivum.

In hoher Dosierung kann es nach 4 bis 6 wöchiger Anwendung leichte und mittelschwere Depressionen lindern.

Die schulmedizinisch anerkannte Dosierung ist jedoch so hoch, dass diese mit Tees oder im freien Handel erhältlichen Mitteln nicht erreicht werden kann. Für die offiziell notwendige Dosierung zur Linderung von Depressionen sind täglich 900 mg bis 1800 mg Johanniskrautextrakt notwendig, etwa das zehnfache von frei verkäuflichen Mitteln. So hoch dosierte Johanniskraut-Präparate bekommt man nur in der Apotheke.

Die Schulmedizin macht den Wirkstoff Hypericin für die antidepressive Wirkung verantwortlich.

Die klassische Kräuterheilkunde und die moderne anthroposofische Medizin betrachten das Johanniskraut jedoch als Pflanze, die das Sonnenlicht des Hochsommers speichern kann, um die Freude des sonnigen Sommers dann im trüben Winter abzugeben und die Gemüter zu erhellen und zu erwärmen.

So betrachtet kann man statt käuflicher Präparate auch durchaus einen Johanniskraut-Tee trinken. Ein bis zwei Teelöffel des Krautes auf eine Tasse wird mit kochendem Wasser übergossen und fünf bis zehn Minuten ziehen gelassen. Von diesem Tee mindestens zwei Tassen täglich trinken.

Oder du setzt das Johanniskraut in Doppelkorn an und stellst daraus eine Tinktur her. Von dieser Tinktur kannst du dreimal täglich 20-50 Tropfen einnehmen.




Nervenmittel
Das Johanniskraut ist auch für andere Erkrankungen des Nervensystems eine wertvolle Heilpflanze.
Es hilft gegen Nervosität, Schlaflosigkeit und Angstzustände.

Auch Kopfschmerzen und Migräne können gelindert werden.

Einen wertvollen Beitrag leistet das Johanniskraut auch gegen Neuralgien wie Trigeminusneuralgie oder Hexenschuss. Dazu kann man es innerlich einnehmen und ausserdem die betroffene Körperstelle mit Johanniskraut-Öl einreiben.

In leichten Fällen von Epilepsie kann das Johanniskraut die Neigung zu Krampfanfällen vermindern. Diese Anwendung sollte jedoch unbedingt mit ärztlicher Begleitung erfolgen, denn einerseits kann Johanniskraut als Wechselwirkung die Wirkung von anderen Antiepileptika stören und andererseits hat ein Versagen der antiepileptischen Therapie potentiell gefährliche Folgen, wie Unfälle oder gar Status epilepticus mit möglicher Todesfolge.

Verdauungsorgane
Die verdauungsfördernde Wirkung des Johanniskrautes ist angesichts seiner Wirkungen auf das Nervensystem fast in Vergessenheit geraten.
Doch das Johanniskraut stärkt Magen und Darm, lindert Entzündungen und hilft gegen Durchfall.

Ausser dem Tee kann man gegen Verdauungsbeschwerden auch das Johanniskrautöl innerlich einnehmen. Dazu nimmt man dreimal täglich einen Teelöffel des Öls.

Frauenheilkunde
Auch gegen Frauenbeschwerden hat das Johanniskraut eine Menge zu bieten.
Durch seine krampflösenden Eigenschaften lindert es Periodenkrämpfe.

Es enthält mit Beta-Sitosterol auch einen östrogenähnlichen Stoff, mit dem es unregelmässige Zyklen regeln und Wechseljahrsbeschwerden lindern kann.

Da die Wechseljahre häufig auch von Depressionen begleitet werden, ist das Johanniskraut somit eine optimale Heilpflanze für diese wichtige Lebensphase.

Andere innerliche Wirkungen
Ausser den zahlreichen bereits beschriebenen innerlichen Einsatzgebieten kann man Johanniskraut-Tee oder Tinktur auch gegen Blasenentzündungen anwenden.
Es hilft auch gegen Rheuma und Gicht.

Sogar Bronchitis und andere Entzündungen der Atemorgane können gelindert werden.

Äusserliche Anwendung
Man kann das Johanniskraut als Tee oder verdünnte Tinktur in Form von Waschungen, Bädern und Umschlägen äusserlich anwenden.
Die bekannteste äusserliche Anwendung des Johanniskrautes ist jedoch das leuchtend rote Johanniskraut-Öl, das aus den frischen Blüten hergestellt wird.

Siehe:


Das Öl hilft gegen Muskelschmerzen, Zerrungen, Stichverletzungen, Quetschungen und andere Verletzungsfolgen.
Auch leichte Verbrennungen, infizierte Wunden, Geschwüre und Neuralgien können durch Johanniskraut-Öl gelindert werden.

Aufgrund seiner Vielfältigkeit gehört das Johanniskraut-Öl in jede Hausapotheke.

Achtung! Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Johanniskraut macht empfindlich gegen Sonneneinstrahlung. Nicht vor Sonnenbädern einnehmen oder einreiben.
Die Wirkung mancher Medikamente, vor allem immunsuppressive Medikamente wird durch Johanniskraut abgeschwächt. Auch die Wirkung von manchen AIDS-Medikamenten, Antibiotika, chemischen Antidepressiva, Herzglykoside, Gerinnungshemmer, manche Antiepileptika wird gehemmt.

Wenn man starke Medikamente einnimmt, sollte man unbedingt den Arzt zu Rate ziehen, bevor man Johanniskraut anwendet.





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Geschichtliches
Das Johanniskraut wird schon in der Antike von Dioskurides, Plinius Secundus und Galen lobend erwähnt.
Im Mittelalter war es eine der geschätztesten Pflanzen von Paracelsus, der es vor allem aufgrund seiner wundheilenden und blutreinigenden Fähigkeiten empfahl.

Auch die Verbindung zwischen Johanniskraut und Licht spielte schon damals eine wichtige Rolle. Die lichtsensibilisierende Wirkung des Johanniskrautes wurde zuerst bei Weidetieren beobachtet, die grössere Mengen Johanniskraut gefreesen hatten, denn sie bekamen weisse Flecken auf dem Fell, die sogenannte Lichtkrankheit.

Ausserdem galt das Johanniskraut als dämonenabwehrende Pflanze. Es wurde von Bauern in den Stall gehängt, um das Vieh vor Dämonen zu beschützen.

In den Häusern der Menschen hängte man es ans Fensterkreuz, um böse Geister abzuwehren.

Sein Name "Teufelsflucht" leitet sich von dieser Anwendung ab, denn sogar der Teufel soll angeblich vor dem Johanniskraut flüchten.

Mit einem Kranz aus Johanniskraut, der auf das Dach geworfen wurde, wurde früher das Haus vor Blitzschlag geschützt. Zur Vertreibung eines Gewitters wurde etwas Johanniskraut auf den Herd gestreut oder im Ofen verbrannt.

In diesem Zusammenhang gibt es auch eine Sage, die davon berichtet, wie bei einem schweren Gewitter eine Stimme aus dem Himmel tönte:

"Ist denn keine alte Fraue,
die kann pflücken Hartenaue,
dass sich das Gewitter stau?"
Mit "Hartenaue" ist das Johanniskraut gemeint. Dieser Name, wie auch "Hartheu" kommt daher, dass das Johanniskraut im Heu harte Stengel ergibt, weil es nicht so weich ist wie getrocknetes Gras oder andere Heupflanzen.
Bei den mittsommerlichen Tänzen um das Johannisfeuer trugen die Mädchen früher Kränze aus Johanniskraut.



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Pflanzenbeschreibung
Das Johanniskraut ist in Europa, Nordafrika und Nordasien heimisch.
Es wächst an sonnigen trockenen Stellen und ist häufig an Wegrändern, Waldrändern, Steinbrüchen und Böschungen zu finden. Es liebt vor allem kalkhaltigen Boden.

Das mehrjährige Johanniskraut ist eine ca. 50 -100 cm hohe Pflanze, die rund um ihren Stengel kleine ovale Blätter hat.

Im oberen Bereich ist die Pflanze buschig verzweigt. Die Blätter haben lauter rötlich-braune Punkte, die das rote Öl enthalten.

Im Hochsommer blüht es goldgelb mit vielen Einzelblüten, die je 5 Blütenblätter haben. Die vielen braunen Staubblätter sind mit dunkelroten Drüsenpunkten übersät.

Wenn man die Blüten zerdrückt, werden die Finger rötlich.





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Anbautipps

Das Johanniskraut kann gut im eigenen Garten angebaut werden, denn es ist relativ pflegeleicht.
Es braucht einen sonnigen Standort, der am besten kalkreich sein sollte. Dieser Platz kann ruhig ein wenig steinig sein und braucht nicht viele Nährstoffe.

Am einfachsten baut man das Johanniskraut durch Ansäen an. Dazu sät man im Frühjahr in Anzuchttöpfchen oder direkt ins Freiland.

Die Samen werden dünn mit Erde bedeckt und feucht, aber nicht nass gehalten.

Bei der Vorkultur in Töpfchen werden die Pflanzen im Abstand von 15 cm ausgepflanzt, sobald sie etwa 10 cm hoch sind.

Man kann das Johanniskraut auch erst im Hochsommer säen. Dann kann man aber erst im nächsten Jahr mit der ersten Blüte rechnen.

Das Johanniskraut ist mehrjährig, verliert aber nach drei bis vier Jahren an einem Standort häufig die Kraft und wächst dann nicht mehr so üppig. Dann wird es Zeit, den Platz für einige Jahre zu wechseln.





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Sammeltipps
Vom Johanniskraut sammelt man das ganze oberirdische blühende Kraut (= die ganze Pflanze) und/oder die frisch aufgeblühten Blüten. Die beste Zeit zum Ernten ist in den meisten Gegenden um den 24. Juni herum, denn in dieser Zeit steht das Johanniskraut meistens in voller Blüte.
Für Johanniskrautöl braucht man die Blüten, für Tee und Tinktur eignet sich das Kraut.

Der Hauptwirkstoff Hypericin ist nur in den Blüten enthalten aber die restliche Pflanze enthält auch viele wertvolle Wirkstoffe.

Man sammelt das Johanniskraut am Vormittag, sobald der Tau getrocknet ist.

Das gesammelte Kraut bindet man zu kleinen Bündeln und hängt es kopfüber an einem luftigen, schattigen ort zuum Trocknen auf.

Die gesammelten Blüten setzt man entweder sofort in Öl an oder man trocknet zügig sie an luftiger Stelle.

(Quelle: heilkräuter.de)
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